Siegfried Mattl / Gottfried Pirhofer / Franz J. Gangelmayer

Wien in der nationalsozialistischen Ordnung des Raums

Lücken in der Wien-Erzählung

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In der bisherigen Forschung zum nationalsozialistischen ,Groß-Wien‘ wurden die Monumentalplanungen, die Siedlungsplanung und einige der Infrastrukturvorhaben zum Teil ausführlich thematisiert.
Allein dass sich diese Projekte der NS-Raumpolitik zu einem Großangriff auf die gewachsene Stadtstruktur zusammenfügen sollten, war in dieser Totalität bisher nur unzureichend dokumentiert: NS-Raumordner und -Stadtplaner wollten große Teile des dichten gründerzeitlichen Stadtraums abreißen, Wien als von Grünflächen dominierte ,Stadtlandschaft‘ neu anlegen. Die technokratisch begründete Umwertung und Umverteilung des Stadtraumes blieb aber in letzter Instanz ‚rassisch‘ – also rassistisch – motiviert.
Die Autoren beschreiben, wie die Stadtplanung nach dem ‚Anschluss‘, eingepfercht zwischen den Postulaten der NS-Raumordnung, den Phantasmen der Monumentalplaner, den großspurigen Ankündigungen des Göring’schen Vierjahresplanes, den Forderungen der Militärs sowie den technokratischen Ansprüchen entlang der Ziele der NS-Ideologie agierte, nicht zuletzt im Verbund mit jenen akademischen Eliten, die bereits lange vor 1938 NS-konforme Leitbilder entwickelt hatten.
Die von der NS-Raumordnung geforderte „aufgelockerte, entmischte und autogerechte Stadt“ blieb noch im Wiederaufbau herrschende Ideologie.

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