Patrick Svensson-Jajko

(Um)erinnern

Veränderung der Straßennamenlandschaft in Budapest und Wien zwischen 1918 und 1934

 17.00

Budapest und Wien 1918:
Es mangelte an Lebensmitteln und Heizmaterial; Wirtschaftskontakte brachen ab, Menschen migrierten und territoriale Zugehörigkeiten wurden verändert. In Wien wurde „Lebensunfähigkeit“ empfunden, in Budapest galt die Größe des mittelalterlichen Ideals als verloren. Denn bei all dem Verlust und den Umbrüchen, die die Jahre 1918 bis 1934 für die Gesellschaften in Budapest und Wien mit sich brachten, war die Angst vor dem Verlust der eigenen großen Erzählung oder Identität ebenso gegeben. Auf eine immer stärkere Differenziertheit und Fragmentiertheit des kollektiven und individuellen Bewusstseins wurde mit Abgrenzung, Diskussion, Streit oder gar Kampf reagiert. Dieser Kampf betraf auch die Straßennamen.
Das vorliegende Buch versucht folgende Forschungsfrage zu beantworten: Wann und warum werden wie viele Namen, die unterschiedliche Narrative kommunizieren, a) vergeben, b) gelöscht, c) neu eingeführt, d) innerhalb des Stadtgebietes auf andere Orte verlegt – kurz verändert?