Megumi Kiesel

Das kulturelle Österreich-Bild

Selbst- und Fremdwahrnehmungen in Pressediskursen

 17.00

Wie wird Österreich im Inland und in den deutschsprachigen Nachbarländern wahrgenommen – traditionsbewusst, modern oder weltoffen?
Die vorliegende Studie befasst sich mit der Thematik „Bild der Nation“ und konzentriert sich dabei auf das zeitgenössische kulturelle Österreich-Bild. Mit dem Fokus auf die Themenkreise der Habsburgermonarchie, der Kunstmusik, Conchita Wurst und der Ars Electronica wird die Spannung zwischen traditions- und innovationsorientierten Aspekten dieses Bildes berücksichtigt. Die Aufnahme österreichischer, bundesdeutscher und deutschschweizerischer Abonnementtageszeitungen in das Analysekorpus erlaubt es, Selbst- und Fremdwahrnehmungen zueinander in Beziehung zu setzen. Durch diese zwei Gegenüberstellungen sowie die Berücksichtigung fachübergreifender Überlegungen zu nationalen Gedächtnisorten sowie zum Nation Branding gelang es, die Interaktion verschiedener Faktoren zu skizzieren, die zum aktuellen Konstruktions- und Veränderungsprozess des kulturellen Österreich-Bildes beitragen.
Die Interaktion zwischen Selbst- und Fremdwahrnehmungen ist in Bezug auf das kollektive Österreich-Bild in unserer Gegenwart besonders aktuell und bedeutsam: Infolge der Globalisierung nimmt die Bedeutung der Außenrepräsentation einzelner Länder in der internationalen Wettbewerbssituation der Politik und Wirtschaft stark zu – unter sich ändernden gesellschaftlichen Bedingungen, worauf durch Modifikationen des repräsentierten Bildes reagiert wird.