Christian Stiegler

Vergessene Bestie

Der Werwolf in der deutschen Literatur

 17.00

Bissiges Thema in Wendelin Schmidt-Denglers Literatur-Reihe: Christian Stiegler untersucht das Motiv des Werwolfs. Die Vergessene Bestie ist eine in der Germanistik bislang wenig erforschte Figur der Hochliteratur, die, aus der antiken Mythologie überliefert, im deutschen Sprachraum durch Werwolfprozesse und Hexenverfolgungen, das Krankheitsbild der Lykanthropie und die Einvernahme des We(h)rwolf-Motivs durch den Nationalsozialismus beeinflusst wurde. Der Werwolf im Sinne der christlichen Metaphorik als Verbrecher und seine ästhetische Darstellung zum Beispiel im Horrorfilm, bis hin zum Wolf im Menschen (ohne Verwandlung) haben sich auf die Ausformungen der Figur ausgewirkt. Ausgehend von den Texten Grimms, Goethes, Grillparzers, Hebbels, Storms oder Morgensterns bis zu den Darstellungen bei Artmann, Heine, Canetti oder Lebert formuliert der junge Literaturwissenschafter und Musiker Christian Stiegler motivgeschichtliche, doch interdisziplinär völlig neue Thesen zur Veränderung des literarischen Werwolf-Motivs. „Carefully researched, convincingly written, and largely without precedent.“ – D. L. Ashliman (University of Pittsburgh) in Modern Austrian Literature