Dieter Segert

Prager Frühling

Gespräche über eine europäische Erfahrung

 17.00

Der Politikwissenschafter Dieter Segert, im Gespräch mit damaligen Zeitzeugen und Aktivisten, zeichnet ein neues, differenziertes, aber auch sehr persönliches Bild vom Prager Frühling in die Köpfe seiner LeserInnen. Mit einem der letzten Interviews mit Alexander Dubcek, Lebensläufen führender Reformer, Zeittafeln und Bilddokumenten.
Vom Prager Frühling wird üblicherweise nur das Ende erinnert. Doch dass die Panzer kamen, ist nicht das wirklich Interessante an dieser Geschichte. Der tschechoslowakische 1. Mai 1968 war ein riesiges Happening mit witzigen Parolen und bunten Transparenten. Eine Einheit von Partei und Gesellschaft, die es in der kommunistischen Geschichte vorher und nachher nie wieder geben sollte. Selbst in der DDR geboren, interessiert den Autor Dieter Segert, warum der Prager Frühling zustande kommen konnte, wie eine Reformpolitik innerhalb des so starren Systems überhaupt möglich war. Im Gespräch mit den Prager Aktivisten Michal Reiman und Przemysl Janýr erzählt er über tragische Helden wie Alexander Dubcek, schildert die Auseinandersetzungen in Prag 1968 und findet damit auch eine Antwort auf die Frage, warum es im Herbst 1989 im Osten Europas so und nicht anders gekommen ist. Das Vorwort zu diesem vielfältig strukturierten Buch schrieb Barbara Coudenhove-Kalergi. Ein Buch wider den Zeitgeist: Über die Utopien und kühnen Programme, die damals die gesamte tschechoslowakische Gesellschaft durchdrangen. „In dem Buch werden die wichtigen Fragestellungen detailgenau abgearbeitet: Warum sind Geschichtsbilder wichtig, warum sind die Tschechen heute nicht mehr stolz auf den Prager Frühling, wie und warum ist die Sowjetunion zerfallen und was sind die Schwierigkeiten einer zeitgemäßen linken Politik?“ (Buchtipp in Deutschlandradio Kultur)